Unter Brennwerttechnik versteht man das Herunterkühlen des Abgases bis zur Kondensatbildung.
Die dabei freigesetzte Energie wird dem Heizkreislauf zugeführt. Dies erfolgt bei einem herkömmlichen Kessel nicht, denn dort wird die im Kondensat enthaltene Energie über den Schornstein in die Umwelt abgeführt.
Die Brennwerttechnik lässt sich grundsätzlich bei jedem Brennstoff einsetzen. Derzeit hat sie sich aber nur bei gasbefeuerten Anlagen durchgesetzt, da bei der Verbrennung von Gas mehr Wasser freigesetzt wird als bei Öl oder Kohle.
Bei herkömmlichen Heizungen ohne Brennwerttechnik verliert man mit den Abgasen eine beachtliche Wärmemenge.
Brennwertheizungen können auch diese Wärme zum großen Teil nutzen. Der Wasserdampf wird durch besonders große Wärmeaustauscherflächen so weit abgekühlt, dass er kondensiert. Dabei setzt er Wärme frei, die auf das Heizwasser übertragen wird. Durch besonders große Wärmeaustauscher und die Nutzung von Kondensationswärme arbeitet die Gas-Brennwertheizung besonders energiesparend.
Gas-Brennwertheizkessel ermöglichen eine bessere Energieausnutzung als herkömmliche Gasheizkessel. Sie nutzen die Kondensationswärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes, indem sie die Abgase weit herunter kühlen. Ermöglicht wird dies durch einen relativ einfachen technischen Kniff: Brennwertgeräte arbeiten im Gegenstromprinzip. Das bedeutet, dass der (kalte) Heizungsrücklauf genau an der Stelle in das Gerät eintritt, wo die Abgase austreten. Die Abgase werden dort, von einem Ventilator angetrieben, durch den Wärmetauscher geleitet und bis unter die Taupunktgrenze abgekühlt.
Aus der Schemazeichnung wird die Wirkung des Gegenstromprinzips deutlich. Gasbrennwertkessel stellen heute bei neu installierten Geräten den größten Marktanteil und sind technisch ausgereift. Bei Flüssiggas ist der Brennwerteffekt niedriger, aufgrund des im Vergleich zu Erdgas erheblich höheren Energiepreises lohnt sich die Investition in Brennwerttechnik aber trotzdem.
Besonders bei Erdgas ist der Wasserdampfanteil im Abgas sehr hoch. Dies liegt an dessen hohen Wasserstoffanteil (ca. 15 %). Während der Verbrennung reagiert der Wasserstoff mit Luftsauerstoff zu Wasser. Pro m³ Erdgas werden ca. 1,6 Liter Wasser „produziert“. Dieses Wasser, zuerst aufgrund der hohen Temperaturen noch dampfförmig, kondensiert an den „kalten“ Kesselwandungen des Brennwertkessels. Durch die Kondensation wird Wärme an das Kesselwasser abgegeben und erhöht damit die Heizleistung des Kessels. Das Kondensat wird anschließend aufgefangen und in die Kanalisation abgeleitet. Eine Neutralisation des Kondensats von Gasbrennwertkesseln ist im häuslichen Bereich nicht erforderlich, da eine ausreichende Vermischung mit häuslichen Abwässern stattfindet.
Aufgrund der gestiegenen Ölpreise ist auch eine Ölbrennwertanlage durchaus rentabel.
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